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Essentialismus

Unter Essentialismus versteht sich die Vorstellung, dass unterschiedlichen Menschen je nach Gruppierung unterschiedliche naturgegebene Merkmale zugehörig seien anstatt ihre Seinsweisen als ein Ergebnis gesellschaftlicher Formung zu verstehen. Viele rechte Perspektiven nutzen solche Formen der Anschauung, um kollektive Identitäten festmachen zu können, wie fast immer im Fall von Rassismus, früher manchmal auch im Fall von Klassismus. Manchmal tauchen Elemente essentialistischer Argumentation in Debatten um kulturelle Aneignung auf, welche dadurch geschlossene schwarze o.a. Identitäten zu konstruieren versuchen, aber dabei Differenzen und Brüche innerhalb solcher Gruppen außer Acht lassen, die Kontinuitäten bzw. Gemeinsamkeiten mit anderen Gruppen oder Kulturen in den Hintergrund stellen und zugleich rassistischen Perspektiven eine Grundlage bieten.

Neue Rechte beziehen sich oft auf einen Kulturalismus, welcher eine Ergänzung rassistischer Gedanken mit essentialistisch gedachten Kulturmerkmalen ist, woraus sich aus der Kategorie „Rasse“ die komplexere Kategorie der „Ethnie“ entwickelte. Aus der Politik rassischer Reinhaltung wird durch das neue kulturalistisch verdeckte Weltbild, des Ethnopluralismus, die Reinhaltung der Kultur.

Siehe auch

Susemichel/Kastner