Unterdrückung und Widerstand – Schwarze feministische und queere Kritische Theorie

Colligs, Alexandra 2022. Zwei Formen der Kritik an Identität. Zum Verhältnis von Kritischer Theorie und Queerfeminismus. In: Stögner / Colligs (Hg.) Kritische Theorie und Feminismus. Berlin: 225–246. (22)

Hill Collins, Patricia 2000. The Social Construction of Black Feminist Thought. Part 1 in: Hill Collins. Black feminist thought: 1–43. Darin insbesondere: Black Feminist Thought as Critical Social Theory: 8–13. (43)



Black feminist thought von Patricia Hill Collins (PHC)

In diesem Kapitel erläutert PHC das Schwarze feministische Denken als kritische Sozialtheorie. Sie legt insbesondere dar, was Schwarzes feministisches Denken ist und begründet so ihre These, dass Scharzes feministisches Denken eine kritische Sozialtheorie ist.
Bei der Ausformulierung Schwarzen feministischen Denkens gibt es ein Spannungsfeld zwischen Partikularität und größerer Gültigkeit. Einmal innerhalb der Gruppe der US Black women und einmal über sie hinaus:
Innerhalb der Gruppe reklamiert PHC gemeinsame Erfahrungshintergründe, die alle teilen; gleichzeitig betont sie, dass sich die Lebenswelten (und auch die Haltungen) stark unterscheiden können, z.B. zwischen Heterofrauen und Lesben, zwischen Arbeiterinnen und Akademikerinnen usw.
Dasselbe gilt über die Gruppe hinaus. PHC betont immer wieder, dass erstens marginalisierte Gruppen ähnliche Erfahrungen und politische Interessen haben und zweitens, dass die Erfahrungen und Epistemologien Schwarzer Frauen nicht DIE zentralen, wichtigsten oder besten sind, sondern eben eine von vielen wichtigen Perspektiven. An einer Stelle (gegen Ende) sagt sie auch, dass nicht nur (US) Schwarze Frauen ein Schwarzes feministisches Denken vertreten können oder müssen.