Sitzung 7: [09.12.21]
Sitzung zu situiertem Wissen und Standpunkten.
Das wäre abhängig vom Objektivitätsbegriff. Singer legt hier keinen aperspektivischen Objektivitätsbegriff zugrunde, deshalb wäre die Verknüpfung von politisch-ethischen Anliegen mit wissenschaftlichen Aushandlungen mit Objektivität vereinbar.
Die Schnittstellen zwischen Politik-Ethik-Wissenschaft könnten als Standpunkt/Ort begriffen werden, von dem aus die Objektivität verhandelt wird.
Pels geht davon aus, das der Blick von Dominierten und Marginalisierten besonders geeignet sei, um Betrachtungen anzustellen. Darin erinnert er an Harding.
* Singer diskutiert zudem die Relevanz von den Strukturkategorien (Klasse, Geschlecht und race) für soziologische Untersuchungen. Sollen wir diese weiterhin verwenden, oder eher die Reproduktion dieser Kategorien im wissenschaftlichen Kontext vermeiden?
Die Frage erinnert an das Problem der Identitätspolitik. Denn bei dem Versuch, sich als Gruppe zu formieren und gemeinsam für Belange einzutreten, verbleibt der Diskurs in den problematischen Kategorien.
Die Kategorien sind unverzichtbar, um auf soziale Missstände aufmerksam zu machen. Gleichzeitig erfordert der Umgang mit ihnen Reflexion, damit auch die Vielfalt innerhalb der Gruppen nicht eingeebnet wird.