Solarpanelforschung
Heute [20210624] haben wir über Solarpanels und Solarforschung gesprochen und dem Statement eines .. ich nenne ihn einmal Solarpanelforschers, dass in diesem Arbeitsbereich Daten definitiv bereinigt werden müssten und es nicht sinnvoll und zielführend sei, den „Pluralismus zu umarmen“ (bitte korrigieren oder ergänzen Sie das, Laura Lingel). Ich habe deshalb angeregt, ein Wiki zu ›Data-Feminism in der Solarpanelforschung‹ anzulegen und zu sehen, ob wir die Zeit haben, gemeinsam ein bisschen genauer auf dieses Thema zu schauen. Im Wiki sammeln wir erst einmal unsere Fragen, Standpunkte und Bedenken zu dieser Idee (des Datenfeminismus in der Solarpanelforschung) und ggf. Berichte, Artikel u.Ä., die uns diesem Thema und der Frage näher bringen können. Fühlen Sie sich also alle aufgefordert, sich ein wenig zu diesem Thema zu orientieren.
Gedanken zum Kontext im Klima-Artikel:
Die Position eines Großteils der Aktivist*innen (weiß, Mittelschicht (?)) kommt (auch) in den folgenden Bereichen zum Tragen:
–bestimmte Verhaltensweisen werden ignoriert oder zumindest unterschätzt, was ihre Konsequenzen auf das Klima angeht (z.B. Smartphone, Nutzung sozialer Medien, große Mobilität)
–bestimmte Verhaltensweisen werden überschätzt (die der „Anderen“)
–es gibt wenige® Stimmen „von den Rändern“, weil für Viele die Bedinungen nicht gegeben sind (z.B. Zeit) oder der Zugang nicht einladend ist
–die Stimmen der Personen, die es gibt, werden verdrängt oder nicht gehört (s. Text)
Ach so – in unserer Diskussion ging zuerst einmal darum, der Vielfalt ihren Raum zu geben und das Bereinigen und Zurechtschneiden von Daten sowie um die „Neutralität“ von Daten (»an entity in its own right«).
Gedanken zur Varianz bei den Messungen:
Soweit ich (ds) das nach dem ersten Lesen verstehe, geht es um die Standardisierung von Messungen (für den Vergleich). Die Varianz kommt dadurch zustande, dass es verschiedene Einflussfaktoren gibt, wie z.B. die Lufttemperatur. Standardisierungen bedeuten häufig die Schaffung von „Laborbedingungen“. Der „Kontext“ soll oder muss dabei möglichst konstant gehalten werden. Die Frage, wieviel das Labor mit dem „wahren Leben“ zu tun hat, stellt sich in allen Wissenschaftsbereichen. Ob Varianz für eine vermeintliche Vergleichbarkeit reduziert werden soll oder Varianz als Teil – oder Charakteristik – berücksichtigt wird, ist m.E. eine umfassend gültige Frage.
Pluralismus (politisch – und letztendlich auch technologisch?):
Ich, Laura Trips, hatte vor einiger Zeit ein Gespräch mit einer Person aus dem Erzgebirge, die mir von der Solarzellenproduktion erzählte. Bis vor einigen Jahre hat es in Deutschland, vor allem wohl in Sachsen, viele Produktionsstätten für Solarzellen gegeben. Diese wurden sukzessive durch chinesische Unternehmen aufgekauft bzw. vom Markt gedrängt, bis letztendlich kein Werk in Deutschland übrig war. Seit Anfang diesen Jahres gibt es jedoch bei Leipzip bzw. Dresden wieder eine Solarmodul-Produktionsstätte.
Das geht nun in eine andere Richtung, als die oberen beiden Artikel, aber vielleicht können wir auch den Aspekt der jetzt wieder vorhandenen Nähe von Produktion und Endverbrauch in unsere Diskussion einbinden.
Das passt sehr gut zum Prinzip ›Embrace Pluralism‹.
“Data feminism insists that the most complete knowledge comes from synthesizing multiple perspectives, with priority given to local, Indigenous, and experiential ways of knowing.” 125
Eine lokale, demokratische, nachhaltige Solarproduktion steht einer zentralistischen, hegemonialen, (scheinbar) rein marktgesteuerten gegenüber. Der politische Einfluss und die Interaktion mit gesellschaftlichen Kräften und sozialen Prinzipien ist jedenfalls nur mit einer pluralistischen Produktion möglich.