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Identitätspolitiken
Identitätspolitik ist eine Politik des Kampfes um Anerkennung mit Betroffenheit als Basis. Durch Identitätsbildung werden strukturelle Betroffenheiten erst sichtbar. Es gibt unterschiedliche Kategorien mit denen man sich identifizieren kann oder mit welchen man identifiziert wird. Solche Zuordnung kann intersektional sein, wodurch Betroffenheiten nach diesen Kategorien sich bezüglich ihrer Spezifität multiplizieren.
Der Begriff „Identitätspolitik“ (auf Englisch identity politics) wurde 1977 vom Combahee River Collective zum Zweck ihrer antirassistischen Politik geprägt, kann aber in aktuellen Debatten in sehr unterschiedlichen Formen auftauchen. Darunter fallen etwa Queerfeminismus, linker Nationalismus und Schwarze Identitätspolitik und natürlich rechte Politiken.
Identität
An sich bedeutet Identifizierung eine Sache mit einer anderen gleichzusetzen, was eine Möglichkeit der Erfahrung von Gemeinsamkeit fördert und Allianzen schaffen kann. Andererseits ist jede Identifizierung auch eine Zurichtung des Gegenstandes (etwa die Lebenserfahrung eines Menschen) und kann nicht alle Aspekte des Gegenstandes in sich aufnehmen. Identitätsbildung kann einerseits ein Verhältnis eines Individuums mit sich selbst beschreiben, andererseits kann es auch die Identifizierung eines Individuums mit einer Gruppe bezeichnen und einer Gruppe mit einer anderen. Der Philosoph Theodor W. Adorno bezeichnet Identität als etwas für Befreiung Notwendiges und zugleich Dilemmatisches: „Bedingung der Freiheit, ist Identität unmittelbar zugleich das Prinzip des Determinismus“.1)