Inhaltsverzeichnis

Marxismus

Unter Marxismus versteht sich eine Gesellschaftslehre, die im 19. Jahrhundert von Karl Marx und Friedrich Engels begründet wurde und sich selbst als „dialektischen Materialismus“ versteht. Vor dem Primat der materiellen Verhältnisse wird demnach der ideologische Überbau abgeleitet, welche daraufhin die materiellen Verhältnisse konsolidieren. Sie gingen davon aus, dass mit der sich verschärfenden Klassenlage zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat eine Revolution notwendig wäre aufgrund der ausbeuterischen Verhältnisse des Kapitalismus, der zu deren Lebenszeiten florierte und dennoch eine größere Spaltung von zwischen Armen und Reichen mit sich brachte.

Im Kontext vieler Identitätspolitiken ist diese Denktradition sehr relevant, weil sich aus ihr die Logik der menschlichen Ausbeutung, der kolonialen Expansion, der Notwendigkeit der Verbreitung bestimmter Ideologien und teils auch der Geschlechterverhältnisse schlussfolgern lässt. Häufig wird Marxismus mit Universalismus in Verbindung gebracht, etwa indem behauptet wird, dass durch das Lösen des Hauptwiderspruches, womit das Abschaffen des Kapitalismus und der Klassengesellschaft gemeint ist, auch die Nebenwidersprüche, wie etwa Rassismus und Sexismus, sich von alleine abschaffen würden. Bis dahin bräuchte es einen offen ausgetragenen Klassenkampf, zumal die herrschenden Klasse bereits die unterjochte beherrscht und diese sich wehren muss. Das Proletariat ist bereits eine Klasse an sich, soll aber durch zunehmendes Klassenbewusstsein eine Klasse für sich werden. Es wird gerne argumentiert, dass es sich bei solchem klassischen Marxismus auch um einen Partikularismus handele.

Siehe auch

Drucken/exportieren