„Gleicher Lohn oder gleiche Toiletten? Feministische Positionen und Identitätspolitik“
Ausschnitte aus der Wiki-Seite des Seminars im Wintersemester 2019/20
Dieser Titel ist eine Zuspitzung der allerdings auch zugespitzten Debatten, die sich zwischen Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit auf der einen und Sprechverboten und Privilegienpolitik auf der anderen Seite aufspannen. ‚Gleicher Lohn‘ steht für einen reklamierten, aber immer wieder auch angezweifeleten Universalismus, ‚gleiche Toiletten‘ für eine Identitätspolitik, der von Partikularinteressen bis zu Sprechverboten vieles vorgeworfen wird.
Partikularismus und Universalismus, Differenz- und Identitätspolitik sind Gegenstand von Auseinandersetzungen in vielen Feldern. Das Seminar hat gegenwärtige feministische Debatten und Konflikte fokussiert (unter Einbezug historischer Hintergründe und Entwicklungen) und sich mit der Frage befasst, was Identitätspolitik ist und bedeutet: Gibt es eine Geschichte oder Tradition feministischer Identitätspolitik, steht Identitätspolitik im Widerspruch zu feministischer Theorie oder entspricht sie gar ihrer Logik? Kollidieren queere und feministische Ansätze, werden sie in queerfeministischem Aktivismus pervertiert oder ist Queerfeminismus die Praxis intersektionaler Theorien?
Identitätspolitische Konflikte entzünden sich in Debatten des Mainstream an anderen Themen, als in queeren Debatten. Im Zusammenhang feministischer Debatten geht es um (übrigens uralte) Fragen des Aktivismus und der Verbindung von Theorie und Praxis.
In der Abschlussitzung haben wir gemeinsam eine Definition von Identitätspolitik errungen:
Identitätspolitik ist eine Politik des Kampfes um Anerkennung mit Betroffenheit als Basis.
Das vorliegende Wiki umfasst Seiten, deren Schwerpunkt die Zusammenfassung und Diskussion aktueller Veröffentlichungnen ist (Texteschwerpunkt), sowie solche, die sich eingehend mit einem Themenbereich auseinandersetzen (Themenschwerpunkt).
Eine kurze Einleitung in das Wiki
Identitätspolitiken – feministische Themen und Debatten