Artikel 3

Eine Gynäkologin aus Hamburg berichtet von ihrem moralischen Dilemma im Bezug auf die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen. Einerseits vertritt sie die Position, dass Frauen das Recht auf eine selbstbestimmte Wahl zum Abbruch haben sollten, andererseits nimmt sie selbst die Abbrüche ausschließlich medikamentös vor. Sie argumentiert dabei moralisch mit der Freiheit der Ärzt_innen ebenfalls selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie Abbrüche durchführen, sowie der aktiven Tötung ungeborenen Lebens.

Mangelnde Auseinandersetzung während der Ausbildung

  • Praktische Erfahrung erst nach der Ausbildung
  • Ethische Auseinandersetzung in der Praxis

Moralisches Dilemma

  • Fötus etwas Lebendiges
  • Emotionale Belastung
  • Selbstbestimmung der Frau über Abbruch
  • Es braucht Ärzt_innen die Abbrüche durchführen

Haltung der Klinik

  • Verständnis für Nicht-Durchführung
  • Kein Einstellungskriterium
  • Handhabung wie jede andere OP

Aushandlung zwischen Kolleg_innen

  • Eigenverantwortliche Suche von Ersatz
  • Unangenehm „Bürde“ anderen aufzutragen
  • Niemand macht gern Abbrüche

Emotionale Belastung

  • Trennung Arbeit und Emotionen schwierig
  • Bewertung der Patient_innen
  • Eigener Kinderwunsch
  • Unerfüllter Kinderwunsch anderer

Moralische Bewertung der Patient_innen

  • Gründe der Patient_innen spielen wichtige Rolle für die Haltung der Ärzt_in
  • Gründe in kleiner Praxis nachvollziehbar durch längere Begleitung
  • Anonymität in Klinik erschwert Durchführung

Ärztliche Verantwortung

  • Meisten Frauen leiden unter Abbruch
  • Konsequenz evtl. unerfüllter Kinderwunsch in der Zukunft

Quelle: Jacobs, L. (2018). Ich kann das nicht. Zeit online. Abgerufen von https://www.zeit.de/arbeit/2018-02/gynaekologie-aerzte-schwangerschaftsabbruch-pflicht

Zurück zur Hauptseite

Drucken/exportieren