Trias in den Sozialwissenschaften

In der sozialwissenschaftlichen Ungleichheitsforschung wird meist mit einem dreigliedrigen analytischen Rahmen bestehend aus den Kategorien Race, Class und Gender gearbeitet. Dieser wird als Trias bezeichnet und ist die Norm für soziologische Untersuchungen und Diskurse. Gleichzeitig stellt sich die Frage, inwiefern es eine Priorisierung, beziehungsweise Hierarchisierung von Diskriminierungskategorien geben kann, denn es gibt mehr als nur drei Kategorien, die zu Marginalisierung führen. Ungleichheit ist weitaus komplexer und umfasst beispielsweise auch Kategorien von Sexualität, Alter und Be_hinderung. Obwohl es problematisch ist, Kategorisierungen zu hierarchisieren, sind Race, Class und Gender durch ihre Verankerung in der Kolonialzeit am meisten historisch gewachsen und gesellschaftlich determiniert. Sie haben darüber hinaus einen starken Bezug auf Arbeit in der Reproduktions- und Erwerbsarbeit, die die heutige Gesellschaft grundlegend mitdefinieren (Baer et al. 2010). Eine Erweiterung der Trias ist dennoch ein denkbarer Veränderungsaspekt, um die Interdependenzen klarer untersuchbar zu gestalten und Veränderungen jenseits von Race, Class und Gender zu bewirken.

Quellen

Baer, S., M. Bittner & A. L. Göttsche (2010), Mehrdimensionale Diskriminierung - Begriffe, Theorien und juristische Analyse. Berlin: Antidiskriminierungsstelle des Bundes, 10-28.

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