Inhaltsverzeichnis

Was ist Diskriminierung?

Das Kapitel 2 (S. 4-21) des Berichts befasst sich mit der Frage, was Diskriminierung ist. Im Folgenden wird das Kapitel kurz zusammengefasst dargestellt.

„Neben einem allgemeinen Verständnis von Diskriminierung werden in der Forschung verschiedene Formen der Diskriminierung differenziert, wobei sich einzelne Wissenschaftsdisziplinen auf unterschiedliche Diskriminierungsformen fokussieren.“ (S. 14)

Was ist Diskriminierung?
- „gesamte Gesellschaft betreffendes Phänomen“ (S.12)
- „Unterscheidung zwischen Personengruppen anhand gruppenbezogener Merkmale“ mit „daran gekoppelte[r] Benachteiligung“ (ebd.)

Verschiedene Ansätze
(1) Sozialpsychologie: Diskriminierung „auf individuelle Vorurteilsstrukturen“ (S.13) zurückführbar
(2) Ökonomisches Verständnis: „Individuum [als ökonomischer Akteur] als Ausgangspunkt von Diskriminierung im Fokus“ (ebd.)
(3) Sozialwissenschaftlich: Diskriminierung = „gesellschaftsstrukturell, kulturell, organisatorisch und institutionell verankertes Phänomen“ (ebd.)

Formen von Diskriminierung
(1) Direkt oder indirekt/mittelbar
(2) Individuell oder institutionell
(3) strukturell

Prozess der Diskriminierung
- Der Prozess der Kategorisierung, „also der Konstruktion sozialer Gruppen entlang bestimmter Merkmale“ (S.15) ist Ausgangspunkt für Diskriminierung.
- Diskriminierungsmerkmale = „gesellschaftlich wirkmächtige Differenzkategorien“ (S.16)
- Entlang zentraler Merkmale werden spezifische Kategorisierungen abgeleitet. (vgl. S.17)
- Kategorien = „Ausprägungen der jeweils übergeordneten Merkmale“ (ebd.)
- Kategorisierung geht mit Hierarchisierung einher. (vgl. ebd.)
- Alle Individuen unterliegen Kategorisierungsprozessen. (vgl. ebd.)
- Auswirkungen: ungleiches Maß an Benachteiligung aufgrund unterschiedlicher Dominanzverhältnisse; unterschiedlichen Diskriminierungsrisiko. (vgl. ebd.)

Mehrdimensionale Diskriminierung und Intersektionalität
- Es können sich mehrere Kategorisierungen innerhalb einer Diskriminierungserfahrung überschneiden. (vgl. S.18)
- Es ist keine rein additive Perspektive (vgl. ebd.)
- Die ungleichheitsgenerierenden Merkmale treten in Wechselwirkung miteinander. → Bildung einer eigenen neuen Diskriminierungsdimension (vgl. ebd.)
- interdependente Kategorien: „gegenseitige Abhängigkeit und Komplexität der Merkmalskategorien“ (S.19)

Diskriminierungserfahrungen
- Es geht immer um subjektive Wahrnehmungen. (vgl. S.20)
- „Tatsächliche Diskriminierung und wahrgenommene Diskriminierung […] sind aber keinesfalls als kongruente Konstrukte zu betrachten.“ (ebd.)


Quellen

Beigang, Steffen/Fetz, Karolina/Kalkum, Dorina/Otto, Magdalena (2017): Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. Ergebnisse einer Repräsentativ- und einer Betroffenenbefragung. Baden-Baden.

Drucken/exportieren