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Schwarm

Der Begriff Schwarm bezeichnet eine Konfiguration von Individuen, die gemeinsam und kollektiv agieren.

Eugene Thacker charakterisiert Schwärme über folgende Eigenschaften:

  • „Ein Schwarm ist eine Organisation von multiplen, individuierten Einheiten mit einer Relation zueinander“ (Thacker 2009: 52).
  • Der Schwarm ist relational definiert: Sowohl der ganze Schwarm wie seine Teile definieren sich über ihre Beziehungen.
  • „Ein Schwarm ist ein dynamisches Phänomen“ (Thacker 2009: 52).
  • „Ein Schwarm existiert in der Zeit und handelt, interagiert und wandelt sich ständig“ (Thacker 2009: 53).
  • Der Schwarm ist keine homogene Gruppe und auch nicht die Summe seiner Teile. Vielmehr entwickelt er seine eigenen Interessen und Handlungen.
  • Politisch betrachtet löst der Schwarm das „Volk“ oder das „Proletariat“ nicht ab, sondern bildet eine übergeordnete und separat lokalisierte Einheit, die parallel existiert.

Zusätzlich dazu gibt Craig Reynolds drei Merkmale des Schwarmverhaltens an:

  1. „Collision avoidance: avoid collisions with nearby flockmates
  2. Velocity Matching: attempt to match velocity with nearby flockmates
  3. Flock Centering: attempt to stay close to nearby flockmates“ (Reynolds: 1987: 28).

Literatur

  • Horn, Eva und Lucas M. Gisi, Hrsg. 2009. Schwärme - Kollektive ohne Zentrum. Eine Wissensgeschichte zwischen Leben und Information. Bielefeld: transcript.
  • Reynolds, Craig W. 1987. Flocks, Herds, and Schools: A Distributed Behavioral Model. Computer Graphics 21:25–34.
  • Thacker, Eugene. 2009. Netzwerke - Schwärme - Multitudes. In Schwärme - Kollektive ohne Zentrum. Eine Wissensgeschichte zwischen Leben und Information, Hrsg. Eva Horn, und Lucas M. Gisi, 27-68. Bielefeld: transcript
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