Diskurstheorie und Geschlechterforschung

Diskurstheorie und Geschlechterforschung werden oft zusammen praktiziert, aber häufig wird dabei ihr theoretischer Zusammenhang nicht reflektiert (Wedl 2014, 289-290). Auf dieser Seite werden historische, praktische und theoretische Verknüpfungen und Spannungen zwischen den beiden Theorierichtungen herausgearbeitet - aufbauend insbesondere auf Publikationen von Juliette Wedl (2014), Bettina Kleiner mit Cornelia Dinsleder (2017) sowie Brigitte Kerchner (2011).

Die folgenden Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt:

  • Wie passen Diskurstheorie und Geschlechterforschung zusammen?
  • Was sind Überschneidungen, gegenseitige Befruchtungen, Verknüpfungsmöglichkeiten und Spannungsfelder?
  • Was gibt es für Forschung(srichtungen) in diesem Bereich?
  • Wie hat sich die Beziehung zwischen den beiden Forschungs- und Theorierichtungen historisch entwickelt?
  • „Wie lassen sich hierarchische Geschlechterverhältnisse rekonstruieren, ohne Heterosexualität und normative Zweigeschlechtlichkeit als machtvolle Ordnungsprinzipien auszublenden und damit (unbeabsichtigt) zu reproduzieren?“ (Kleiner/Dinsleder 2017, 10)
Geschlechterforschung, häufig auch Gender Studies genannt, hat sich aus der Frauenforschung der 1970er Jahre entwickelt, die wiederum eng mit der Frauenbewegung verknüpft war. Geschlechterforschung untersucht Geschlecht als eine maßgebliche Macht- und Ordnungsstruktur von Gesellschaft, die sich auf verschiedenste Lebensbereiche (insbesondere die Arbeitsteilung und die Familie), auf Wissensordnungen, auf soziale Interaktionen und auf Individuen auswirkt und mit ihnen in Wechselwirkung steht. Meist wird damit der politisch-feministische Anspruch verknüpft, Geschlechterhierarchien und daraus entstehende Ungleichheiten zu bekämpfen. Gender Studies sind ein interdisziplinärer Forschungs- und Theoriebereich mit Einflüssen aus Soziologie, Politikwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie und Psychologie. Eng verknüpft sind sie auch mit den Queer Studies, die ihre Wurzeln mehr in der Lesben- und Schwulenbewegung haben und dementsprechend den Fokus mehr (aber keinesfalls ausschließlich) auf Sexualität legen. (Degele 2008, 9-43)
Aktuelle Diskurse über Geschlechterbinarität und Geschlechtertrennung im Leistungssport dienen im Folgenden als Beispiel, um die Konzepte und Theorierichtungen zu veranschaulichen und die diversen Anwendungsmöglichkeiten diskurstheoretischer Geschlechterforschung zu verdeutlichen.

Definitionen von Geschlecht

Die Alltagstheorie von Geschlecht, also die allgemein verbreitete Vorstellung davon, was Geschlecht ist, hat nach Bettina Heintz vier zentrale Grundannahmen:

„(1) Die Menschheit ist zweigeschlechtlich organisiert. Es gibt zwei und nur zwei Geschlechter, kein drittes Geschlecht und erst recht kein viertes. Die Welt der Geschlechter ist binär organisiert.
(2) Über die Zugehörigkeit zum einen oder anderen Geschlecht entscheiden körperliche, insbesondere genitale Merkmale. Was jemand ist, sieht man – wenn auch nicht unbedingt direkt.
(3) Geschlechtszugehörigkeit ist exklusiv: es gibt keine doppelten Zugehörigkeiten. Alle Menschen sind entweder Männer oder Frauen – biologisch weiblich oder biologisch männlich – und jedenfalls nichts Gemischtes. Wenn es doch einmal zu Mischungen kommen sollte – bei Inter- oder Transsexuellen -, so ist das pathologisch.
(4) Geschlechtszugehörigkeit ist zugeschrieben und invariant. Was man ist, das ist man von Geburt an und bleibt es auch. Eine geschlechtslose Existenz gibt es nicht. Dem Geschlecht kann man sich nicht entziehen.“ (Heintz 1993, 26)

Aus einer diskurstheoretischen Perspektive erscheint diese Alltagstheorie mit ihren Annahmen der Zweigeschlechtlichkeit bzw. Geschlechterbinarität, der Visibilität, der Exklusivität und Invarianz als das Produkt einer bestimmten Diskursformation. Sie ist nicht naturgegeben, sondern sozial konstruiert und historisch gewachsen. (Angermuller/Wedl 2014, 170-171)

Dementsprechend nennen Kleiner/Dinsleder und Wedl als diskurstheoretische Definitionen von Geschlecht:

  • Geschlecht stellt „eine variable Konfiguration diskursiv erzeugter Positionierungen (…) dar, die innerhalb von Bezeichnungspraxen entsteht und sowohl Erfahrungen als auch Wissen organisiert, das dann wiederum in Institutionen und Arbeitsabläufen hierarchische (Geschlechter-)Verhältnisse festlegt“ (nach Hark; Kleiner/Dinsleder 2017, 9)
  • „Geschlecht lässt sich auf dieser Basis reformulieren als durch Macht-Wissens-Konfigurationen und diskursive Praktiken erzeugter Prozess der Konstruktion von Differenz(en), der Ein- und Ausschlüsse produziert.“ (Wedl 2014, 276)

Beide Definitionen betonen, dass der Geschlechterdiskurs nicht nur differenziert, sondern dabei auch Hierarchien und Ausschlussmechanismen produziert. Die Art und Weise, wie Geschlecht in verschiedenen Diskursen und Diskurssträngen konstituiert, verhandelt und reproduziert wird, ist Gegenstand diskursanalytischer Geschlechterforschung. Diese Diskurse müssen empirisch nicht immer konform mit der oben genannten Alltagstheorie von Geschlecht nach Heintz sein; vielmehr kann die Diskursforschung auch Brüche, Ambivalenzen und Veränderungen im Verständnis von Geschlecht herausarbeiten.

Diskurse über Geschlecht im Leistungssport finden im Kontext des Alltagsverständnisses von Geschlecht statt und werden von ihm stark beeinflusst. Das ‚Wissen‘, dass es genau zwei Geschlechter gibt und dass diese durch körperliche Merkmale definiert sind, ist auch in Bezug auf Leistungssport vorherrschend. Eine binäre Einteilung in Männer- und Frauensport, wie sie in fast allen Wettkampfsportarten üblich ist, erscheint in dieser Perspektive als sinnhaft und ‚logisch‘. Ein- und Ausschlüsse finden in Bezug darauf statt, wer wo (nicht) teilnehmen darf. Durch diese Einteilung wird die binarisierende Alltagstheorie wiederum reproduziert und bestätigt.

Zudem wird an diesem Beispiel die inhärente Hierarchisierung im Geschlechterverhältnis deutlich: Die meisten Sportarten sind stark männerdominiert. Mediale Berichterstattung fokussiert einseitig auf Männersport, der als die Norm gilt und im Gegensatz zum ‚Frauensport‘ meist gar nicht als solcher markiert wird, sondern einfach nur als ‚Sport‘. In sportlichen Institutionen wie der FIFA haben Männer die wichtigen Positionen inne. Zudem manifestiert sich die Hierarchie in der schlechteren Bezahlung von Sportlerinnen, wie zuletzt in Bezug auf die Frauen-Weltmeisterschaft 2019 diskutiert wurde. (Faust/Assmann 2014, 147-150; Pfister 2015, 639; Spiller 2019)

Historische Verknüpfungen

Häufig wird davon ausgegangen, dass diskurstheoretische und poststrukturalistische Perspektiven erst durch die Philosophin Judith Butler Eingang in feministische Theorie gefunden haben. Die Geschichte der Geschlechterforschung wird dann als Progressionsgeschichte erzählt, in der Butler einen radikalen Bruch darstellt, der die zuvor rückschrittliche und essentialisierende Theoriebildung auf den Kopf gestellt habe. Das heißt, während zuvor feministische Theorie (der Alltagstheorie folgend) von ‚natürlichen‘ Geschlechtern ausgegangen sei, habe Butler die diskurstheoretische Perspektive auf Geschlecht als Resultat von Bezeichnungspraktiken und Macht-Wissensordnungen begründet. Demgegenüber betonen Wedel (2014) genauso wie Kleiner und Dinsleder, dass zwar eine „Radikalisierung und Dynamisierung“ (Kleiner/Dinsleder 2017, 14) durch Butlers Theoriebeiträge stattgefunden habe, dass es dabei aber zahlreiche Verbindungen und Kontinuitäten zu früherer feministischer Theorie und Praxis gebe.

Die Wurzeln einer Verbindung von Diskurstheorie und Geschlechterforschung liegen also weiter zurück als gemeinhin angenommen. Simone de Beauvoir legte schon 1949 mit ihrem paradigmatischen Satz ‚Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es‘ den Grundstein für ein nicht-essentialistisches Verständnis von Geschlecht (de Beauvoir 1951, 265). Wie Wedl herausarbeitet, stellte der Poststrukturalismus nicht erst für Butler, sondern schon in den 1970er und 80er Jahren einen wichtigen Bezugspunkt für einige französische Geschlechtertheoretikerinnen wie Hélène Cixous, Luce Irigaray und Julia Kristeva dar. Auch wenn diese heute häufig als Differenzfeministinnen, die eine fundamentale Geschlechterdifferenz proklamieren, eingeordnet werden, wurde hier teilweise schon Geschlecht „nicht semiologisch, sondern ontologisch bestimmt“ (Wedl 2014, 278). Das heißt, Geschlecht wurde auch hier nicht als Sein, sondern als Sprach- und Bezeichnungspraxis verstanden. Dabei bezogen sich die Theoretikerinnen auf poststrukturalistische Denker wie Jacques Derrida und Jacques Lacan. (Wedl 2014, 277-281)

Butler knüpfte in den 1990er Jahren an die französische feministische und poststrukturalistische Theoriebildung an. Zusätzlich wurde sie inspiriert durch die Kritik an Ausschlüssen innerhalb des Feminismus, die insbesondere von Women of Colour und von lesbischen Frauen zu dieser Zeit verstärkt geäußert wurde. Zudem fallen ihre bahnbrechenden Publikationen Das Unbehagen der Geschlechter (Gender Trouble) und Körper von Gewicht (Bodies that Matter) in eine Phase der verstärkten Diskussion über die Zeitdiagnose der ‚Postmoderne‘ und einer verstärkten Rezeption poststrukturalistischer Theorie (insbesondere von Michel Foucault). (Wedl 2014, 281-283)

Theoretische Verknüpfungen

Butlers Werk erscheint in dieser Perspektive weniger als vollkommener Bruch denn als Kristallisationspunkt und Radikalisierungsmotor für die Geschlechterforschung und ihre Verknüpfung mit (poststrukturalistischer) Diskurstheorie. Ihre Performativitätstheorie gilt bis heute als wesentliches Verknüpfungselement für Diskursforschung und Gender Studies.

Daneben gibt es jedoch noch andere Richtungen der Diskurstheorie, die für die Geschlechterforschung eine Rolle spielen. Dazu zählen Brigitte Kechner (2011, 7-9) zufolge:

Die normativ-kritische Diskursethik nach Jürgen Habermas

Theoretikerinnen wie Kimberlé Crenshaw und Seyla Benhabib beziehen sich (mehr oder weniger explizit) auf ein Konzept von Diskurs im Sinne einer auf bestimmten ethischen Prinzipien beruhenden Debatte, wie es insbesondere von Jürgen Habermas entwickelt wurde. Der hier verwendete Diskursbegriff ist im Gegensatz zu dem des Poststrukturalismus explizit normativ und postuliert die Wünschbarkeit und Erreichbarkeit von ‚Rationalität‘ im Diskurs. Benhabibs feministische Demokratietheorie entwirft darauf aufbauend einen Diskursraum, in dem Vielfalt und Gleichheit ermöglicht und akzeptiert würden. (Kerchner 2011, 2-4, 7-8)

Aus Perspektive der Diskursethik stellt sich die Frage, wie auf ethische und rationale Weise mit Geschlechtsfragen im Leistungssport umgegangen werden könnte. Besonders interessant ist in dieser Hinsicht das Dilemma, dass die binäre Einteilung in Männer- und Frauensport das hierarchische Geschlechterverhältnis reproduziert und zudem Ausschlüsse produziert, insbesondere in Bezug auf inter- und trans*geschlechtliche Menschen. Gleichzeitig würde eine Abschaffung der separaten Wettkampfstrukturen jedoch innerhalb der momentanen Verhältnisse wohl zu einer weiteren Marginalisierung von Frauen im Leistungssport führen.

Caster Semenya. Quelle: https://www.flickr.com/photos/la_bretagne_a_paris/42411013704/

Besonders deutlich wird dieses Dilemma anhand der Diskussion um die Mittelstreckenläuferin und mehrfache Olympiasiegerin Caster Semenya. Aufgrund ihres Aussehens, ihrer Stimme und ihrer ungewöhnlich starken Leistung kamen seit 2009 Gerüchte auf, Semenya wäre ‚keine Frau‘. Im Juli 2019 urteilte der Internationale Sportgerichtshof (CAS), ihre Testosteronwerte seien zu hoch, um bei den Frauen-Mittelstreckenwettkämpfen teilnehmen zu dürfen. Sie gehöre zu den ‚biologisch männlichen Athleten mit weiblichen Geschlechtsidentitäten‘. Der Sportgerichtshof gab zu, dass es sich dabei um eine Diskriminierung handle, befand jedoch, „dass […] eine solche Diskriminierung nötig, angemessen und ein verhältnismäßiges Mittel ist, um das Ziel der IAAF zu erreichen: die Integrität der Frauenleichtathletik in den betroffenen Disziplinen zu schützen“ (CAS, in: Kopp 2019). (vgl. Kopp 2019, Brems 2019, Geisser 2017, Rüttenauer 2019) Diskursethische Arbeiten könnten Überlegungen aufstellen, wie in dieser Debatte eine gerechte Lösung gefunden werden kann. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, wer nach welchen Kriterien über wessen Geschlechtszugehörigkeit entscheiden kann und darf.

Die analytisch-neutrale Diskurspragmatik nach John Austin

Hier wird das Ziel verfolgt, Diskurse (insbesondere im Sinne von gesprochener Sprache) empirisch zu untersuchen. Die zugrunde liegenden Regeln sollen analysiert, aber anders als beim diskursethischen Zugang nicht unbedingt verändert werden (Kerchner 2011, 8). Grundlegend ist hier die Sprechakttheorie nach Austin. Ihr zufolge haben bestimmte Aussagen performativen Charakter. Das heißt, sie bilden Realität nicht bloß ab, sondern verändern sie; sie produzieren das, wovon sie handeln. (Brickell 2003, 165; Distelhorst 2009, 42-43) Aufbauend auf diese Theorie haben sich verschiedene Ansätze entwickelt, die unterschiedliche Foki haben. Zentral sind hier einerseits die Ethnomethodologie nach Garfinkel und West/Zimmerman (1987), die den Begriff der Performance verwenden, und einerseits die Performativitätstheorie Butlers. Die beiden Konzepte Performance und Performativität werden in geschlechter- und diskurstheoretischen Arbeiten häufig verwendet, aber nicht immer klar konzeptualisiert und voneinander differenziert (Brickell 2003, 158-159).

Performativität nach Judith Butler

Ein Beispiel für einen performativen Sprechakt ist die durch eine*n Pfarrer*in getätigte Aussage ‚Ich erkläre euch hiermit zu Mann und Frau‘, durch die die Heiratenden zu Eheleuten werden. Hier ist die Aussage keine Beschreibung von Fakten, sondern der „Vollzug einer Handlung“ (Distelhorst 2009, 42).

Laut Derrida und Butler ist für die Wirksamkeit performativer Sprechakte meist die ‚ritualisierte Wiederholung‘ ausschlaggebend. Ein Mädchen wird demnach durch die wiederholte Anrufung als Mädchen, die ab der Geburt einsetzt, zum Mädchen. Wichtig ist hierbei, dass der Akt der Anrufung nicht durch das adressierte Subjekt selbst, sondern von außen getätigt wird. Performativität ist nicht voluntaristisch, das heißt, das Subjekt kann nicht einfach selbst wählen. (Butler 1995, 15-22; Brickell 2003, 166; Distelhorst 2009, 42-46)

Butler erklärt dazu:

„[W]enn ich argumentierte, daß die Geschlechtsidentitäten performativ sind, könnte das heißen, ich stellte mir das so vor, daß jemand morgens erwache, den Schrank [closet] oder einen etwas offeneren Raum auf eine Geschlechtsidentität eigener Wahl hin durchsehe, dann diese Geschlechtsidentität für den Tag anlege und die Einkleidung abends wieder an ihren Platz zurücklege. Ein derart absichtsvoll und instrumentell vorgehendes Subjekt, das über seine soziale Geschlechtsidentität entscheidet, hat fraglos nicht von Anfang an seine soziale Geschlechtsidentität und versäumt, sich klarzuwerden, daß seine Existenz schon längst von der sozialen Geschlechtsidentität entschieden ist.“ (Butler 1995, 14)

Innerhalb des Diskurses sind nur bestimmte Körper und Geschlechtsidentitäten intelligibel, das heißt lesbar und akzeptiert - solche, die der heterosexuellen Matrix entsprechen, in der Menschen mit als weiblich gelesenem Körper sich als weiblich verstehen, und gleichzeitig Männer begehren (und andersherum). (Butler 1991, 37-39)

Dennoch bietet die ständige Wiederholung auch die Möglichkeit von Subversion, gerade weil Geschlecht und die heterosexuelle Matrix nicht vordeterminiert ist, sondern immer neu performativ bestätigt werden muss.

„Als die sedimentierte Wirkung einer andauernd wiederholenden oder rituellen Praxis erlangt das biologische Geschlecht seinen Effekt des Naturalisierten; und doch tun sich in diesen ständigen Wiederholungen auch Brüche und feine Risse auf als die konstitutiven Instabilitäten in solchen Konstruktionen, dasjenige, was der Norm entgeht oder über sie hinausschießt, was von der wiederholenden Bearbeitung durch die Norm nicht vollständig definiert und festgelegt werden kann.“ (Butler 1995, 32)
Angewendet auf Geschlecht im Leistungssport ist hier die unterschiedliche Adressierung von Spielern und Spielerinnen interessant. Wie Pfister (2015) herausarbeitet, werden fußballspielende Frauen durch die mediale Berichterstattung feminisiert und sexualisiert. Frauen, die entgegen dem verbreiteten Bild der lesbischen, unattraktiven Fußballerin als feminin, schön und sexy wahrgenommen werden, haben bessere Chancen auf Sponsoring. Der heterosexuellen Matrix zu entsprechen, macht sie intelligibel. Gleichzeitig gelten aber Feminität und Sportlichkeit als eigentlich nicht vereinbar, sodass ihr Status doch immer etwas prekär bleibt. Männer können dagegen ihre Männlichkeit durch sportliche Leistung bestätigen.

Im oben beschriebenen Fall von Caster Semenya ist die diskursive Intelligibilität noch deutlicher gestört. Da sie sich zwar als Frau definiert, aber oft als männlich gelesen wird und zudem lesbisch ist, passt sie nicht in die heterosexuelle Matrix. Die ritualisierende Wiederholung der Anrufung als Frau funktioniert nicht störungsfrei, etwa wenn ihre Konkurrentin die Aussage trifft: „Für mich ist sie keine Frau, sie ist ein Mann“ (zitiert in: Geisser 2017). Laut Butler führen mangelnde Intelligibilität und Anerkennung zu einem ‚unlebbaren Leben‘ (Butler 2004, 20). Semenya sagte dem BBC gegenüber, der Streit über Geschlecht zerstöre sie „mental und körperlich“ (Semenya, zitiert in Kopp 2019). Gleichzeitig bietet ihr Fall auch die Möglichkeit, den Diskurs der Geschlechtsbinarität zu hinterfragen und seine Gewalt zu veranschaulichen.

Performance nach Harold Garfinkel sowie Candace West und Don Zimmerman

Der ethnomethodologische Ansatz zur Untersuchung von Geschlecht baut auf den Soziologen Erving Goffman auf, der soziale Interaktionen als Praxis des ‚Theaterspielens‘ theoretisiert: Alle versuchen durch Aussehen, Verhalten, Körpersprache, Mimik, etc. ein gutes, kohärentes Bild von sich zu produzieren und spielen dazu bestimmte Rollen. Das heißt jedoch nicht, dass sie sich ihre Rollen frei aussuchen können. Sie sind dabei Zwängen und Einschränkungen durch soziale Normen und Institutionen unterworfen. (Goffman 2003, Brickell 2009, 159-161)

Geschlechter erscheinen in diesem Zusammenhang als Produkt sozialer Praktiken und als interaktiv hergestellt. Wie Harold Garfinkel genauer untersucht, ‚performen‘ wir unser Geschlecht fortlaufend in routinisierten Praktiken. Nur wenn wir entweder Weiblichkeit oder Männlichkeit überzeugend darstellen, werden wir akzeptiert, ansonsten sanktioniert. Dies bringen West und Zimmerman mit ihrem Konzept des Doing Gender auf den Punkt - Geschlecht ist eine durch Sozialisation erlernte Praxis, um die wir nicht umhinkommen. West und Zimmerman betonen zudem die hierarchischen Verhältnisse zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit sowie die Verbindung zur Heterosexualität. (West/Zimmerman 1987; Brickell 2009, 161-162, 164-165)

Ethnomethodologisch könnte untersucht werden, wie genau Spieler*innen und Athlet*innen ihr Geschlecht beim Sport performen: Wie sie sich bewegen, wie sie sprechen, sich kleiden, etc. Das Stadion ist dabei die ‚Theaterbühne‘, auf der bestimmte Geschlechtsdarstellungen inszeniert werden. So könnte zum Beispiel genau beobachtet werden, wie unterschiedliche Spielerinnen der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen bzw. der Männer sich verhalten, wenn sie ein Tor geschossen haben. ‚Grenzfälle‘, wie etwa der von Caster Semenya, wären auch hier interessant zu untersuchen, da an ihnen die sonst ritualisierten und selbstverständlichen Muster deutlich werden. Deshalb untersucht Garfinkel die interaktive Herstellung von Geschlecht auch am Beispiel der Transfrau Agnes.

Beide Theorieperspektiven verstehen also Geschlecht als etwas, das nicht von vorneherein gegeben ist, sondern erst gemacht werden muss. Das Performativitätskonzept legt den Fokus jedoch auf die Adressierung von außen, während Performance sich auf die Praktiken des Subjekts selbst bezieht. Nur im letzteren Fall gibt es direkt eine*n Performer*in, während im ersteren der Diskurs weitgehend über die Subjektpositionierungen bestimmt. Zudem legt Butler den Fokus verstärkt auf sprachliche Praktiken. Brickell legt aufgrund dieser Unterschiede nahe, die beiden Perspektiven in diskurstheoretischen Arbeiten klar voneinander zu differenzieren (Brickell 2009, 158-159, 169-175). Wedl (2014, 289) argumentiert jedoch, dass die Unterschiede auch nicht überbetont werden sollten und Verknüpfungen möglich und sinnvoll sind, um beide Perspektiven in den Blick zu bekommen.

Die Diskursanalyse als Genealogie nach Michel Foucault

Foucault verfolgt mit seiner ‚Genealogie‘ im Vergleich zu den meisten Diskursforschungen, die sich auf ihn beziehen (darunter auch Butler), einen stärker historischen Zugang. Er interessiert sich dafür, wie eine aktuelle Diskursformation, im Sinne eines Systems von als ‚wahr‘ akzeptierten Aussagen, historisch zustande gekommen ist. (Kerchner 2011, 8-10)

In Bezug auf Geschlecht im Leistungssport könnte eine Genealogie untersuchen, wie die heute übliche binäre Geschlechtertrennung und ihre inhärente Hierarchisierung historisch entstanden ist, wie sie sich etabliert hat und in welche anderen Diskurse beziehungsweise Dispositive sie dabei eingebettet war. Einen ersten groben Einblick in diese Entwicklung bietet Pfister:
„There is a long history of marginalization or even exclusion of women in sport and in sports reporting. At the beginning of the nineteenth-century gymnastics and sport were developed by men and for men; they were put into practice in the education of boys and the training of soldiers, and used as a sign of social distinction and to demonstrate masculinity. Women were regarded as the ‚weaker sex‘[…]. In the wake of industrialization and urbanising processes in the (second) German Empire (from 1871) people’s lives changed dramatically, and so too did the roles of women. They were now allowed to take part in gymnastics as well as in a small number of sports as long as they did not offend against moral principles and the rules of decorum. […] It was not until recent decades that women ‚conquered‘ one ‚men’s sport‘ after another, from the marathon to boxing and to ski jumping. In 2012, women were able to take part in all (summer) sports at the Olympic Games for the first time.“ (Pfister 2015, 640)

Auch wenn zwischen den genannten Ansätzen der Konzeptionierung von Diskurs zahlreiche Überschneidungen und Verknüpfungen existieren, sollten sie nicht vorschnell gleichgesetzt werden. Vielmehr ist es wichtig, die verwendeten Konzepte, insbesondere ‚Diskurs‘, in diskurstheoretischen Arbeiten der Geschlechterforschung klar auszudifferenzieren, um Missverständnisse und theoretische Unschärfen zu vermeiden. Unter dieser Bedingung können Diskurstheorie und -forschung sowie Geschlechtertheorie und -forschung voneinander profitieren, indem sie einander blinde Stellen aufzeigen – wie etwa die weitgehende Geschlechtsblindheit im Werk von Foucault. (Kleiner / Dinsleder 2017, 61-66)

Intersektionalität

Intersektionalität ist ein in den Gender Studies und den Postcolonial Studies verbreitetes Konzept, das diskurstheoretische Untersuchungen zu Geschlecht (und anderen Themen) bereichern kann. Der Begriff bezeichnet die Verschränkung verschiedener Formen von Diskriminierung und Unterdrückung. Insbesondere zählt dazu die Triade class-race-gender, doch auch Alter, Sexualität, Nationalität, Körper, Behinderung, Religion etc. können hier eine Rolle spielen. Das Zusammenkommen unterschiedlicher Formen von Diskriminierung (beziehungsweise Privilegierung) summiert sich nicht einfach auf, sondern führt zu einem komplexen Zusammenspiel, das empirisch untersucht werden kann. Der Begriff stammt aus dem Kontext der schwarzen Frauenbewegung, die die Eindimensionalität und Exklusivität des weißen Feminismus einerseits und der schwarzen Bürgerrechtsbewegung andererseits kritisierte. Er wurde zuerst von der Juristin Kimberlé Crenshaw eingeführt und leitet sich von ‚intersecion‘, dem englischen Begriff für eine Straßenkreuzung, ab. (Crenshaw 1989; Kerchner 2011, 3-4; Küppers 2014)

Diskursanalyse ist ein besonders geeignetes Mittel, um die Interdependenz von verschiedenen Unterdrückungskategorien zu untersuchen. Beispielsweise kann mithilfe einer diskurspragmatischen Analyse „die sprachlich-kommunikative Struktur der Interaktion, also etwa die Art und Weise, wie sich in einer konkreten Kommunikationssituation die anwesenden Sprecher/Akteure durch die Zuschreibung positiver (oder negativer) Eigenschaften als Personen anerkennen (oder missachten)“ (Kerchner 2011, 17), unter die Lupe genommen werden.

Bezüglich der Geschlechterdiskurse im Leistungssport kann ein intersektionaler Ansatz die Verschränkung von Geschlecht und anderen ungleichheitsgenerierenden Kategorisierungen erkennbar machen. Beispielsweise spielt für die diskursive Positionierung als Fußballspieler oder Fußballspielerin immer auch die Sexualität eine Rolle: Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Der_Hammer.jpg#globalusage
  • Männlichkeit und Homosexualität: Hier ist das Coming Out des Ex-Fußballspielers Thomas Hitzelsperger ein interessantes Beispiel. Er machte im Jahr 2014 nach dem Ende seiner Karriere als der erste Profifußballspieler in Deutschland seine Homosexualität öffentlich. Die ZEIT berichtet darüber: „Er habe sich immer wieder über die Widersprüche geärgert, die in der Fußballwelt im Umgang mit Homosexualität aufgebaut würden. Der Profisport sei ein absolut harter Leistungssport: ‚Kampf, Leidenschaft und Siegeswille sind untrennbar miteinander verknüpft‘. Das passe nicht zu dem Klischee, das sich viele Leute von einem Homosexuellen machten, nämlich: ‚Schwule sind Weicheier.‘“ (Zeit Online 2014). Es scheint, dass in diesem Fall die Privilegierung durch die Zugehörigkeit zur Kategorie ‚Mann‘ durch die Positionierung als ‚schwul‘ diskursiv ein Stück weit eingeschränkt wird: schwule Männer seien keine ‚richtigen‘, ‚harten‘ Männer, wie im Fußball erforderlich.

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:20130929_-_PSG-Lyon_040.jpg

  • Weiblichkeit und Homosexualität: Bei Frauen wirkt sich die Positionierung als homosexuell anders aus. Lesbische Frauen gelten als maskuliner im Vergleich zu heterosexuellen Frauen. Da Maskulinität diskursiv mit Sportlichkeit gleichgesetzt wird, steht diese Positionierung der Zuschreibung von sportlicher Leistung anders als bei schwulen Männern nicht entgegen. Trotzdem kann die Markierung als lesbisch-maskulin zu Benachteiligung führen, wie der historische „Diskurs um das fußballerische ‚Mannweib’“ (Faust/Assmann 2014, 155) veranschaulicht, der Frauenfußball lange Zeit erfolgreich marginalisierte. Wie Faust und Assmann in ihrer Analyse von Körperpraktiken im Frauenfußball zeigen, wurde diese Marginalisierung erst durch die Feminisierung und (Hetero-)Sexualisierung des Frauenfußballs zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Stück weit verringert (Faust/Assmann 2014; Pfister 2015). Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch eine Analyse der Berichterstattung über die lesbische Fußballerin Megan Rapinoe, die während der Weltmeisterschaft 2019 im Zentrum der Aufmerksamkeit stand (Spiller 2019).

Natürlich können auch mehr als zwei Diskriminierungssysteme in eine intersektionale Analyse mit einbezogen werden. Tina Spies inkludiert in ihrer Analyse zu Hitzelsperger beispielsweise zusätzlich Hitzelspergers beruflichen Status und sein Alter (Kleiner/Dinsleder 2017, 22). Anhand des Falls Caster Semenya könnte das komplexe Zusammenwirken von Rassismus, Homophobie, Transphobie und Sexismus untersucht werden.

Praktische Zusammenhänge

Auf der Ebene der Praxis kritisieren Kleiner und Dinsleder, dass Geschlechterforscher*innen und ihre Themen auf Diskursforschungs-Konferenzen bislang kaum vertreten sind. Die Tagung Gender Studies meets Diskursforschung meets Gender Studies, die im September 2016 an der Universität Paderborn stattgefunden hat, stellt in dieser Hinsicht eine Ausnahme im Sinne einer expliziten Auseinandersetzung mit dem Verhältnis beider ‚Disziplinen‘ dar. Wie die Tagung veranschaulicht, gibt es jedoch zahlreiche Beispiele für diskursanalytisch inspirierte Geschlechterforschung, wie etwa:

  • Gabriele Dietzes Forschung zur diskursiven Verknüpfung von Sexualität, Geschlecht und Rassismus am Beispiel der Kölner Silvesternacht (Kleiner/Dinsleder 2017, 20-21)
  • Tina Spies' Arbeit zum Coming-out des Ex-Fußballers Thomas Hitzelsperger (Kleiner/Dinsleder 2017, 22-23)
  • Ballaschks Untersuchung der Wissensvermittlung zu Sexualität im Sexualkundeunterricht an Berliner Schulen (Kleiner/Dinsleder 2017, 52)
  • Matthias Fuchs' Analyse der Debatten über den baden-württembergischen Bildungsplan in Bezug auf Homosexualität (Kleiner/Dinsleder 2017, 37)
  • Sandra Smykallas wissenssoziologische Diskursanalyse zu Diskursstrategien im Antifeminismus (Kleiner/Dinsleder 2017, 38)

Probleme und Herausforderungen

Auch wenn Diskurstheorie und Geschlechterforschung sich gegenseitig vielfältige Anknüpfungspunkte bieten, gibt es auch Herausforderungen. Insbesondere der Zusammenhang von Materialität und Diskurs ist laut Kleiner und Dinsleder weiterhin nicht zufriedenstellend konzeptualisiert (Kleiner/Dinsleder 2017, 26-32).

Zudem stellt sich in der Praxis der Diskursforschung der Umgang mit Kategorien als problematisch heraus. Kleiner und Dinsleder arbeiten heraus, dass die Gefahr besteht, Zweigeschlechtlichkeitsnormen und Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit zu reproduzieren, wenn vorab keine differenzierte Theoretisierung der Begriffe stattfindet, sondern unreflektiert auf solche Kategorien zurückgegriffen wird. Sie fordern ein Forschungsdesign, das für Brüche und Zwischenräume offenbleibt, denn sonst „kann die empirische Analyse mit dem Risiko einhergehen, den Theorierahmen zu konterkarieren“ (Kleiner/Dinsleder 2017, 48). Ebenso ist eine Reflexion des Diskursbegriffes unerlässlich - wie die Darstellung der unterschiedlichen Theorierichtungen (Diskursethik, Diskurspragmatik und Genealogie) deutlich macht, ist der Diskursbegriff keineswegs selbsterklärend. Dabei sollten auch die zugrunde liegenden Konzeptionen von Subjektivität, Handlungsmacht und der Möglichkeit von Widerständigkeit herausgearbeitet werden. (Kleiner/Dinsleder 2017, 61-71)

In Bezug auf Geschlechterbinarität im Sport hat sich in den oben behandelten Beispielen vielfach gezeigt, dass Materialität und Körperlichkeit eine zentrale Rolle im Diskurs spielen. Die praktizierte rigorose Geschlechtertrennung basiert auf körperlichen Merkmalen. Das zeigt sich besonders deutlich bei Caster Semenya, deren Selbstidentifikation als weiblich nicht akzeptiert wird, weil bestimmte Merkmale ihres Körpers (Hormonwerte, Aussehen) als unweiblich konstruiert werden. Der Bezug auf Körperlichkeit zeigt sich auch in der Aussage einer ghanaischen Fußballspielerin über ihre Kolleginnen aus Äquatorialquinea: „Man muss nur auf dem Platz Körperkontakt mit ihnen haben, um zu wissen, dass sie Männer sind.“ (Amkonah, zitiert in Rüttenauer 2019). Eine Diskursanalyse über Geschlecht im Leistungssport sollte daher die Stellung von Materialität im Diskurs theoretisch konzeptualisieren und empirisch untersuchen.

Zudem wäre es Kleiner und Dinsleder folgend wichtig, nicht einfach Männer in Männerteams und Frauen in Frauenteams vorauszusetzen und dann deren gegenderte Praktiken zu untersuchen, sondern vielmehr auch Positionierungen mitdenken, die nicht der heterosexuellen Matrix entsprechen. Analysen, die Diskurse untersuchen, in der die binäre Einteilung nicht reibungslos funktioniert, können der Reproduktion der Geschlechterbinarität besonders wirksam entgegentreten. Des Weiteren sollte eine solche Diskursanalyse nicht nur die hegemonialen binären Diskurse, sondern auch ihre Lücken und Brüche herausstellen. Sie kann die Möglichkeit von Subversion und Widerständigkeit der betroffenen Subjekte theoretisieren und empirisch untersuchen. Hier wären zum Beispiel der (juristische und anderweitige) Widerstand Semenyas gegen ihren Ausschluss von Wettbewerben (Kopp 2019) sowie die politische Praxis der Fußballerin Megan Rapinoe (Spiller 2019) interessant.

Gender-Glossar mit Erklärungen vieler Fachbegriffe aus der Geschlechterforschung

What is intersectionality? A fun guide - Intersektionalität mithilfe von Grafiken einfach erklärt

Judith Butler’s Gender Trouble Explained With Cats - Butlers Theorie einfach erklärt

Literatur

Angermuller, Johannes; Wedl, Juliette 2014: Diskursforschung in der Soziologie. In: Angermuller et al. (Hg.): Diskursforschung: Ein interdisziplinäres Handbuch. Bielefeld, S. 162-191.

Brems, Lukas 2019: Caster Semenya. Nur mit Medikamenten eine Frau. In: Zeit Online vom 02.05.2019. Online unter: https://www.zeit.de/sport/2019-05/caster-semenya-frau-cas-urteil/komplettansicht, zuletzt geprüft am 11.09.2019.

Brickell, Chris 2003: Performativity or Performance? Clarifications in the Sociology of Gender. In: New Zealand Sociology 18(2), S. 158-178.

Butler, Judith 1991: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt a. M.

Butler, Judith 1995: Körper von Gewicht. Berlin.

Butler, Judith 2004: Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen. Frankfurt a. M.

Crenshaw, Kimberlé 1989: Demarginalizing the Intersection of Race and Sex. A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics. In: University of Chicago Legal Forum, S. 139–168.

de Beauvoir, Simone 1951: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Hamburg.

Degele, Nina 2008: Gender/Queer Studies. Eine Einführung. Paderborn.

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